Es gibt Menschen, die denken,
um etwas zu verstehen,
und Menschen, die denken,
um recht zu haben.

 

Unterschrift Gabriele Gysi

© Olaf Blecker, 2025

07.11.25 | NEUES DEUTSCHLAND

Es gibt so viele Mittelpunkte wie Menschen

»Die Nacht, als Soldaten Verkehrspolizisten wurden« ist Ihr neues Buch getitelt. Ja, um ausgehend von dieser Nacht vom 9. zum 10. November 1989 einen Blick auf die deutsche Nachkriegsgeschichte zu werfen. Ein glücklicher Moment der deutschen Geschichte. Es gab eine unglaubliche Gemeinsamkeit, Friedlichkeit, bei soviel Aufregung und soviel individuellen Reaktionen. Die Welt erstaunte über diesen realen Augenblick des Friedens, über eine ungeahnte Friedensfähigkeit. Für mich bleibt damit der 9. November eine Erinnerung an die Irrungen und Wirrungen der deutschen Geschichte, ein Tag, der die Novemberrevolution 1919, die Judenpogrome 1938, den Mauerfall 1989 auf sich vereint.

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Buchcover "Die Nacht, als Soldaten Verkehrspolizisten wurden" mit einem Portrait von Gabriele Gysi

Gabriele Gysi
Die Nacht, als Soldaten
Verkehrspolizisten wurden

Einband kartoniert
200 Seiten
Westend Verlag
ISBN 9783987913075
20,00 € (inkl. MwSt.)

Hörbuch
16,99 € (inkl. MwSt.)

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ZUSAMMENFASSUNG

Die Nacht, als Soldaten
Verkehrspolizisten wurden

In „Die Nacht als Soldaten Verkehrspolizisten wurden“ wird ein vielschichtiger Blick auf die Geschichte und die Nachwirkungen der DDR geworfen, wobei die Figur der Antigone als Metapher für den Widerstand gegen autoritäre Strukturen dient. Antigones Kampf um eine würdige Beerdigung ihres Bruders spiegelt den Konflikt zwischen individueller Moral und staatlicher Autorität wider, was in Anlehnung an die DDR als einen Staat steht, der alternative Ordnungsprinzipien und Wertvorstellungen verkörperte.

 

Rezension bei den Nachdenkseiten

Die Autorin, Schauspielerin und Regisseurin Gabriele Gysi blickt in ihrem Buch „Die Nacht, als Soldaten Verkehrspolizisten wurden“, erschienen im Westend Verlag, auf charmante und eigenwillige Weise auf das kleine Land DDR, das es, wie oft gesagt wird, nicht mehr gibt. Das „Verschwinden“ des kleineren Teils von Deutschland, die folgenden Wundersamkeiten und Anmaßungen der Zeit und der weiter gegenwärtige (west)deutsche Umgang mit der ostdeutschen Vergangenheit beschäftigen die Autorin. Sie engagiert sich gegen diesen Umgang, tritt für wahre Gerechtigkeit ein, die noch immer aussteht. Das eine, das kleine (Teil)Land DDR verschwand. Das andere (Teil)Land BRD ist weiter da. Und wie. Die BRD, schon immer sich selbst mit breiter Brust Deutschland nennend, hat das kleine Land einfach angeschlossen, so Gysi. Fertig. So war die deutsche Frage, die nach der Einheit, also gelöst. Oder doch nicht? Gysi zweifelt und stellt diese Frage weiter. Die Geschichte der Teilung, der zwei Historien und der (unvollendeten) Einheit ist nicht auserzählt. > Gesamte Buchbesprechung (Frank Blenz)

 

Rezension bei Amazon

Womöglich das wichtigste Buch unserer Zeit, stellt Gabriele Gysi doch die richtigen Fragen und scheut sich vor den Antworten nicht. Dabei geht es um die Welt im Großen, wie im Kleinen, um Krieg und Frieden, Ost und West, die Vergangenheit, die Gegenwart und darum, ob wir noch eine Zukunft haben. Und all das kommt nicht als lautstarke Proklamation, als selbstgewisse Behauptung daher, sondern leise, nachdenklich und in jedem Satz durch die eigene Biografie legitimiert. Die Klarheit der Gedanken findet ihre Entsprechung und der Schönheit einer Sprache, die man seit langem vermisst, im festen Glauben, dass es sie noch irgendwo geben muss. Und weil uns Gabriele Gysi vollkommen offen und ohne Eitelkeit an ihrem inneren Monolog teilhaben lässt, ohne sich dabei als moralisch überlegene, allwissende Verkünderin alternativloser Gewissheiten zu inszenieren, gibt sie dem Leser die Chance, mit ihrem Buch zu eigenen Erkenntnissen zu gelangen. Wer Gabriele Gysis Buch gelesen hat wird zudem verstehen, warum sie tatsächlich die große Schwester ihres kleinen Bruders ist. (Reinhard Bornemann)

 

 

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